Seit dem Jahr 2015 erlebt Magdeburg eine starke Zuwanderung von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Wenn ein Ausbildungsverhältnis für einen Handwerksberuf in der Bau-, Metall- oder Elektrotechnik geschlossen wird, dann melden die Betriebe ihre neuen Auszubildenden in der Regel in unserer Berufsschule an. Nach der Migration folgt bestenfalls die schnelle Integration in unser System der dualen
Berufsbildende Schulen “Otto von Guericke„ Magdeburg
Migration und Integration
Seit dem Jahr 2015 erlebt Magdeburg eine starke Zuwanderung von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Wenn ein Ausbildungsverhältnis für einen Handwerksberuf in der Bau-, Metall- oder Elektrotechnik geschlossen wird, dann melden die Betriebe ihre neuen Auszubildenden in der Regel in unserer Berufsschule an. Nach der Migration folgt bestenfalls die schnelle Integration in unser System der dualen Berufsausbildung. Dabei ist eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung oft gleichbedeutend mit vor der Integration stehend.
Die Magdeburger Volksstimme berichtet im Februar 2023 über einen solchen Fall, bei dem die Berufsbildenden Schulen „Otto von Guericke“ einen wesentlichen Anteil an der beruflichen Integration hatten. Ein junger Mann aus Syrien kam 2015 nach langer Flucht über die Türkei, das Mittelmeer und Südosteuropa nach Deutschland. In der Stadt Burg nordöstlich von Magdeburg fand er Aufnahme und einen (weiblichen) Vormund. Der junge Mann konnte in den folgenden Jahren den deutschen Hauptschulabschluss erwerben und fand bei der EDEKA Minden-Hannover GmbH einen Ausbildungsplatz zum Berufskraftfahrer.
Die Berufsbildenden Schulen „Otto von Guericke“ waren der schulische Partner dieser Ausbildung, die für ihn und viele angehende Berufskraftfahrer(-innen) aus der Umgebung von Magdeburg in unseren Unterrichtsräumen und Werkstätten stattfindet. Nach den bestandenen Prüfungen wurde der junge Facharbeiter im Jahr 2021 in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Wie die Volksstimme berichtet, wurde der junge Mann nun im Magdeburg Rathaus eingebürgert. Er ist heute kein Flüchtling mehr, sondern ein Berufskraftfahrer und deutscher Staatsbürger.
Der Fall des jungen Syrers, der zum deutschen Berufskraftfahrer wurde, ist sinnbildlich für die Chancen, die Migration und berufliche Integration für unser Land bieten. Natürlich ist zunächst dem jungen Mann zu seiner Leistungsbereitschaft zu gratulieren. Er musste beispielsweise für seine schulische Ausbildung ein neues Alphabet und eine neue Schreibrichtung (von links nach rechts) erlernen. Ein großer Dank gilt auch dem (weiblichen) Vormund in Burg, den Ausbildern bei der EDEKA Minden-Hannover GmbH sowie den vielen Lehrerinnen und Lehrern, die ihm auf seinem Weg geholfen haben.
Autor: Stephan Schneberger
